Postoperative Ratschläge
Nach erfolgtem Einsetzen von Implantaten können:
- Leichte Blutungen während 1 bis 2 Tagen und
- kleinere oder grössere Anschwellungen der Stelle eintreten,
- Verfärbung der Haut, wie ein Bluterguss, auftreten.
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Beim Nachlassen der Anästhesiewirkung ist es normal, dass Schmerzen aufkommen. Diese nehmen mit der Einnahme von vorgeschriebenen Medikamenten rasch ab.
Man muss:
- So schnell wie möglich einen Eisbeutel auf die operierte Stelle auflegen.
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Die vorgeschriebenen Medikamente unbedingt einnehmen, auch wenn keine Schmerzen verspürt werden. Später auftretende Schmerzen sind schwieriger zu behandeln
Man darf nicht:
- Am Tag der Intervention Mundspülungen tätigen
- Die ersten zwei Tage warm essen und trinken
- Zu feste Nahrung zu sich nehmen
- Den Mund zu gross öffnen und an den Lippen ziehen
- Alkohol trinken und rauchen
Zögern Sie nicht, mit unserer Praxis Kontakt aufzunehmen, wenn:
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grössere Blutungen eintreten, die mit Kompressionen nicht aufhören oder
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die Schmerzen stark sind.
Knochentransplantation
Wenn die Knochenmasse unzureichend ist, kann meistens eine Knochentransplantation getätigt werden. Ein Stück Knochen wird einer Körperpartie entnommen und auf die aufzubauende Stelle übertragen. Die Wahl der Körperpartie für die Entnahme hängt von der Grösse des Knochenteils ab.
In der Implantat-Chirurgie können Knochen im inneren des Mundes (Kinn und Umgebung der Weisheitszähne) oder ausserhalb des Mundes (Schädelgewölbe und seltener Hüfte) entnommen werden.
Es ist ebenfalls möglich, körperfremde Materien zu verwenden, Heterotransplantation genannt. Diese können aus Knochen tierischer* Herkunft oder sogar aus Mikropartikel aus Glas stammen. Diese Materiale unterstützen die Knochenbildung.
Klinisches Fallbeispiel:

Der Patient litt in der Region des oberen rechten Zentralschneidezahnes an Knochenschwund. Eine vom Kinn entnommene Knochentransplantation konnte den Knochenkamm für die Platzierung des Implantates gut aufbauen. Das ästhetische Resultat war sehr zufriedenstellend.
Im Allgemeinen können die Implantate 4 bis 6 Monate nach der Knochentransplantation eingesetzt werden. Während der Uebergangszeit kann eine abnehmbare Prothese verwendet werden.
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*Die aus tierischen Knochen stammenden Teile, die wir verwenden, unterliegen strikten Vorschriften des Gesundheitsministeriums und haben deren Marktgenehmigung.
Sofortimplantation
WIESO EINE SOFORTIMPLANTATION?
Seit Beginn an war die Behandlungsdauer eine grosse Belastung in der Implantologie.
Im Jahre 1965 definierte der Professor Branemark die Dauer der Wundheilung auf 3 bis 6 Monate (Periode zwischen dem Einsatz des Implantats und der Prothese). Diese Zeitdauer kann nachteilig sein und gegen eine Implantat Behandlung sprechen, obwohl diese die beste Lösung ist.
WIE FUNKTIONIERT DIES?
Vor über 10 Jahren begannen Forscher und Kliniker zu untersuchen, ob es möglich sei, die Zeitdauer der Wundheilung zu verkürzen. Sie haben bewiesen, dass es unter gewissen Umständen nicht mehr notwendig sei, mehrere Monate zu warten, um eine Prothese einsetzen zu können.
Wenn ein Implantat eine gute Stabilität im Knochen aufweist, kann die Zahnprothese sofort platziert werden.
Um den Vorgang besser verstehen zu können, ist es interessant, ein Beispiel in einem anderen medizinischen Fachgebiet anzuschauen.
Bei einem Vorderarmbruch schient und gipst der Chirurg den Arm ein. Er wird Ihnen abraten, schwere Lasten zu tragen und jeglichen Sport zu treiben. Wenn Sie aber geschickt sind, werden Sie trotzdem schreiben und sich anziehen können. Sie können all diese Bewegungen ausführen, da die Heilung Ihrer Knochen durch die Schienung und/oder Gips nicht beeinträchtigt wird. Wenn die Implantate sofort nach dem Einsetzen sehr stabil sind, können die Kronen sofort aufgesetzt werden, vorausgesetzt, dass diese keinen Kontakt mit den Zähnen des anderen Kiefers haben.
WELCHE SIND DIE 2 INDIKATIONEN?
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Es fehlen wenige Zähne:
Wenn nur wenige Zähne (1 bis ca. 3) fehlen, und die Knochendichte das Einsetzen eines Implantats erlaubt, kann manchmal sofort eine provisorische Krone oder Brücke ohne Okklusionskontakte, d.h. ohne Kontakt mit den Zähnen des anderen Kiefers, aufgesetzt werden. Nach etwa 4 bis 6 Monaten können die definitive Krone oder Brücke platziert werden.
Beispiel:

Bei einer Patientin, die bei einem Autounfall ihre Zähne verloren hat, werden nach einer kurzen Vernarbungsphase der traumatisierten Stelle zwei Implantate gesetzt und sofort mit zwei provisorischen Kronen aus Harz versehen (aus klinischer Sicht 6 Wochen).
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Es fehlen alle Zähne:
Bei geeigneter Knochenstruktur können genügend Implantate gesetzt (4 bis 6 im Unterkiefer und 6 bis 8 im Oberkiefer) und sofort eine Brücke aus Harz darauf fixiert werden.
WELCHE SIND DIE KONTRA-INDIKATIONEN?
In folgenden Situationen sind Sofortimplantate bei Patienten nicht möglich:
- Zu wenig Knochendichte (wird durch einen Scanner bestimmt)
- Zu wenig Knochen (wird durch ein Panorama Röntgenbild bestimmt)
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Mit Knochen, die sich schlecht vernarben (bei Raucher über 15 Zigaretten pro Tag, bei schlecht reguliertem Diabetes, bei Patienten, die Strahlen ausgesetzt waren)
- mit ungenügender Hygiene
- ...
WELCHE VORSICHTSMASSNAHMEN SIND ZU TREFFEN
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Es ist sehr wichtig, eine höchste Hygiene während der ersten Wochen nach dem Setzen der Implantate einzuhalten.
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Es ist sehr wichtig, mindestens während ein bis zwei Monaten keine harten Speisen mit der provisorischen Krone oder Brücke zu essen.
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Man muss genügend flexibel sein und nicht zögern, im Falle von Unbehagen oder Schmerzen das Betreuungsteam zu kontaktieren.
Behandlungsverlauf
PRAEOPERATIVE ABKLAERUNGEN
Die Abklärungen sind notwendig, um die geeignete Art der Behandlung zu definieren.
Diese bestehen aus:
- Ausführlicher medizinischer Fragebogen
- In der Zahnarztpraxis oder von einem Radiologen erstellte Röntgenbilder
- Dentale Abdrücke
- Untersuchung des Gewebes, des Zahnfleisches und der Knochen
Diese ermöglichen uns zu bestimmen:
- ob der allgemeine Gesundzustand das Einsetzen von Implantaten zulässt.
- welche Prothese erstellt werden muss.
- wieviel Implantate nötig sind.
- genügend Knochenvolumen für das Einsetzen von Implantaten vorhanden ist.
- Die Dauer der Behandlung
- Den Kostenvoranschlag für die Behandlung
Nach eingehendem Prüfen der Resultate dieser Abklärungen, werden wir Ihnen einen an Ihre Bedürfnisse angepassten Behandlungsplan und Kostenvoranschlag unterbreiten. Es ist uns ein Anliegen, Ihnen die bestmögliche Lösung angepasst an Ihre gesundheitliche und finanzielle Situation anzubieten. Nach Ihrem schriftlichen Einverständnis können wir mit der Behandlung beginnen.
DIE PHASEN DER BEHANDLUNG
Die Intervention erfolgt normalerweise in einem Schritt. Wir setzen den Gingivaformer (heilender Implantataufbau) gleichzeitig mit dem Implantat ein. Die Behandlung erfolgt unter lokaler Anästhesie.
Möglicherweise ist eine Intervention in Ihrem Fall in zwei Schritten vorzuziehen. Das Zahnfleisch muss das Implantat während der Wundheilung, die 3 bis 6 Monate dauert, decken. Anschliessend wird der Gingivaformer auf das Implantat geschraubt. Dieser Eingriff erfolgt unter lokaler Anästhesie.
DIE WUNDHEILUNG
Die Dauer der Wundheilung hängt von der Dichte und Qualität Ihrer Knochen und der Stelle des Implantats ab. Dies kann 2 bis 6 Monate dauern.
Bei vorteilhaften Bedingungen können wir die Dauer verringern. Wir können dann sofort auf Ihrem Implantat eine provisorische Prothese fixieren. Die sogenannte Sofortimplantation.
DIE ERSTELLUNG DER PROTHESE
Die Krone auf dem Implantat:
- Wir machen den Abdruck der definitiven Prothese.
- Das spezialisierte Zahnlabor erstellt die Krone.
- Die Prothese wird eingesetzt.
Indikation
MIR FEHLT EIN ZAHN
Mein fehlender Zahn kann durch ein Einzelimplantat und einer keramischen Krone ersetzt werden.
Diese Lösung erlaubt, die Vollständigkeit der Nachbarzähne zu erhalten. Es gibt aber auch andere Lösungen ohne Implantate, um einen fehlenden Zahn zu ersetzen.
MIR FEHLEN MEHRERE ZAEHNE
Mit einer Implantatlösung kann das Tragen einer abnehmbaren Zahnprothese mit ihren Unannehmlichkeiten vermieden werden. Diese Behandlung erlaubt die Wiederherstellung des guten Kauens und die Anzahl der Zähne und Wurzeln zu ersetzen: bis zu 3 Zähnen müssen 3 Implantate eingesetzt werden.
MIR FEHLEN ALLE ZAEHNE
Dafür gibt es zwei Lösungen:
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Stabilisierung der Prothese
Zwei Implantate werden im Vorderkiefer eingesetzt. Diese stabilisieren die ganze Prothese. Diese Prothese bleibt abnehmbar und ist angenehmer als die übliche komplette Prothese.
Bei vollständiger Zahnlosigkeit ist dies die Mindestbehandlung (medizinischer Konsens McGill 2001).
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Wiederherstellen aller fixen Zähne
Das Wiederherstellen aller fixen Zähne ist im Oberkiefer bis auf 6 bis 8 Implantate und im Unterkiefer auf 4 bis 6 Implantate möglich. Fertig mit den abnehmbaren Prothesen oder mit solchen, die sich bewegen!
Kontraindikation
Implantate können erst nach abgeschlossenem Wachstum, d.h. ab ca. dem 18. Altersjahr eingesetzt werden.
Es gibt sehr wenige generelle Kontraindikationen gegen das Einsetzen von Implantaten. Wenn bei Osteoporose und eingestelltem Diabetes die Sicherheitsmassnahmen mit Asepsis (Keimfreiheit) eingehalten werden, können Implantate eingesetzt werden. Andererseits kann das Einnehmen von Blutverdünnern und Antimitotika das Einsetzen von Implantaten zeitlich verzögern.
Bei Patienten, die an akuten Systemerkrankungen (z.B. Lungen-, Nierenerkrankung, etc.) leiden, wird von einer Intervention abgeraten. Die Einnahme von Medikamenten aus Biphosphonate kann ebenfalls für alle Zahnbehandlungen kontraindikativ sein.
MERKE: Es ist sehr wichtig, Ihren Zahnchirurgen über die genauen Medikamente, die Sie einnehmen, und alle Krankheiten, auch solche, die Ihnen als nicht wichtig erscheinen, zu informieren.
Fehlendes Knochenvolumen ist eine Kontraindikation für das Einsetzen von Implantaten. In diesen Fällen kann eine Knochentransplantation getätigt werden. Bei aktiver Parodontitis (Zahnfleischschwund und -infektion) ist eine chirurgische Intervention ebenfalls zu verschieben.
Zu enger Zwischenraum zwischen den Kiefer sowie Bruxismus kann ebenfalls ein Hinderungsgrund für eine Behandlung sein.
Erst nach einer eingehenden klinischen Untersuchung der Kiefer sowie von Röntgenaufnahmen kann eine definitive Entscheidung getroffen werden.
Was ist ein Implantat?
Ein Zahnimplantat ist eine künstliche Zahnwurzel, die einer Schraube gleicht.
- Es besteht aus reinem Titan.
- Es ersetzt einen oder mehrere fehlende Zähne und Zahnklammern.
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Es stabilisiert komplette Prothesen und noch besser, ermöglicht fixe Zähne
Wiedereinzusetzen.
Die Implantate haben eine lange Lebensdauer und sehen wie natürliche Zähne aus.
BESCHRIEB DER IMPLANTATE
Das System ist auf 3 Levels aufgebaut:
- Das Implantat,
- Der Implantataufbau (Abutment),
- Die Krone.
Der Implantataufbau ist der Zwischenteil zwischen der künstlichen Wurzel und der Krone. Die Prothese wird in den Implantataufbau und dieser ins Implantat geschraubt.
Die Prothese kann auf den Implantataufbau, der im Implantat geschraubt ist, versiegelt werden. Man spricht von versiegelten Prothesen.

Die gewählte Methode hängt vom Typus der prothetischen Herstellung ab (kosmetischer Effekt, Tragweise der Prothese, Anzahl der Implantate und Kronen, etc…).