Welche Zahnpasta Wählen?
Die Zahnpasta allein reinigt die Zähne nicht!
Es ist die Reibung der Zahnbürste, das Einsetzen der Zahnseide oder Interdental-Sticks die das Entfernen des Zahnbelags ermöglichen. Trotzdem hat die Zahnpaste viele Vorteile!
WOFÜR IST ZAHNPASTA NÜTZLICH?
- Sie versorgt den Zahnschmelz mit Fluor.
- Sie hilft, den Zahnbelag zu entfernen, dies reduziert die Reinigungsdauer.
-
Leichtere Entfernung von Kaffee-, The- und Tabakflecken dank abrasiver Partikeln.
- Gibt temporär frischen Mundgeruch (durch Menthol Additive).
- Besondere Wirkung auf sensible Zähne und Probleme des Zahnfleisches.
WELCHE ZAHNPASTA PASST ZU MEINEN BEDÜRFNISSEN?
- Ich habe keine Zahnprobleme
In jedem Fall ist eine Zahnpasta mit Fluor empfehlenswert. Das Fluor stärkt den Zahnschmelz und bekämpft Karies. Einige Bio-Zahnpasten enthalten aber kein Fluor. -
Ich habe Verfärbungen auf den Zähnen (The, Kaffee, Tabak…)
Vermeiden Sie sogenannte «whitening» Zahnpasten. Sie beinhalten oft abrasive Partikeln, die den Zahnschmelz abnutzen. Mit der Zeit werden Ihre Zähne glanzlos. Lassen Sie sich lieber regelmässig die Zähne professionell prophylaktisch reinigen, um Ihre Verfärbungen sanft zu entfernen. -
Ich habe Karies
Zusätzlich zu regelmässigen Zahnkontrollen ist eine Zahnpasta mit hohem Fluorgehalt zu empfehlen (in Apotheken erhältlich). Wenden Sie sich an Ihren Zahnarzt. -
Ich habe empfindliche Zähne
Verwenden Sie desensibilisierende Zahnpasten. Damit sie wirksam sind, putzen Sie Ihre Zähne damit mindestens zweimal pro Tag ohne exzessives Spülen. Nach dem Bürsten können Sie auf die empfindlichen Stellen ein wenig Zahnpasta auflegen und einwirken lassen. -
Ich möchte weisse Zähne
Eine Zahnpasta kann die Farbe Ihrer Zähne nicht ändern. Die sogenannten «whitening» Zahnpasten helfen nur, die Verfärbungen zu entfernen, nutzen aber den Zahnschmelz ab. Für das Bleichen der Zähne wenden Sie sich an Ihren Zahnarzt. -
Ich habe Zahnfleischprobleme
Es gibt Zahnfleisch pflegende Zahnpasten, die Sie risikolos verwenden können. Zahnfleischprobleme (Schwellungen, Blutungen…) werden durch Bakterien auf dem Zahnbelag ausgelöst. Diese können durch richtiges Zähneputzen und regelmässigen prophylaktischen Dentalreinigungen entfernt werden. -
Ich habe schlechten Mundgeruch
Sehr oft kommt der Mundgeruch von den Zähnen her. Weder Zahnpasta noch Pfefferminzaromen können diesen Geruch beseitigen. Wenden Sie sich an Ihren Zahnarzt, um die Ursache des Mundgeruches zu ergründen. -
Und für die Kinder?
Es ist wichtig, eine Zahnpasta mit dem Fluorgehalt zu verwenden, die dem Alter des Kindes entspricht. Ebenfalls soll wenig davon auf die Zahnbürste aufgetragen werden.
WIEVIEL ZAHNPASTA VERWENDEN?
Es soll immer wenig Zahnpasta verwendet werden. Erwachsene und Kinder über 6 Jahre können 2 bis 3 Mal pro Tag eine erbsengrosse Portion Zahnpasta pro Zähneputzen auftragen. Dies genügt für den ganzen Mund.
Für Kinder unter 3 Jahren genügt 1 Reiskorn grosse Portion 1 Mal pro Tag.
Für Kinder zwischen 3 und 6 Jahren 2 Reiskörner grosse Portion 2 Mal pro Tag.
WIE ZAHNPASTA VERWENDEN?
- Wenig Zahnpasta verwenden.
- Verteilen Sie die Zahnpasta auf die ganze Zahnbürste vor dem Putzen.
-
Die Zahnpasta muss lange genug auf der Oberfläche der Zähne bleiben, damit das Fluor, die Wirkstoffe für die Desensibilisierung und Pflege des Zahnfleisches einwirken können. Deshalb spucken Sie und spülen Sie wenig, (evtl. gar nicht spülen).
-
Wenn Sie anfällig auf Karies sind, tragen Sie ein wenig Zahnpasta auf die Interdental-Sticks auf, damit das Fluor ebenfalls zwischen den Zähnen aufgetragen wird.
Welche Zahnbürste Wählen?
Das Ziel des Bürstens der Zähne ist, den Zahnbelag auf der Gesamtoberfläche der Zähne zu entfernen.
Der Zahnbelag besteht aus Bakterien, die nicht nur mittels Zahnbäder oder Zahnpaste getötet werden. Diese können nur mit konstantem Abreiben, bis sie vollständig gelöst sind, entfernt werden. Der Zahnbelag ist sehr haftend. Deshalb ist ein langes sanftes Reiben erforderlich, ohne die Zähne und das Zahnfleisch zu verletzen.
EINE WEICHE ZAHNBÜRSTE
Folgende 2 Gründe sprechen für das Benutzen einer weichen Zahnbürste:
-
Die weichen Borsten sind biegsam und passen sich an die Form der Zähne. So ist das Reinigen mit einer weichen Zahnbürste wirkungsvoller als mit einer mittleren oder harten Zahnbürste, deren Borsten nicht überall eindringen können.
- Weiche Borsten verhindern das Verletzen der Zähne und des Zahnfleisches.
Sogar mit einer weichen Zahnbürste ist es wichtig, vorsichtig die Zähne zu putzen, damit der Zahnschmelz nicht beschädigt wird, und sich das Zahnfleisch zurückzieht und die Wurzel freigelegt wird. Dies kann zu Sensibilität gegen Kälte und Wärme führen und ist nicht ästhetisch.
Wir empfehlen Zahnbürsten mit 15 bis 18/100 mm Borsten, die in Apotheken erhältlich sind. Borsten mit grösserem Durchmesser sind zu hart.
NORMALE ODER ELEKTRISCHE ZAHNBÜRSTEN?
Ein gutes präzises Zähneputzen benötigt Zeit, damit der Zahnbelag vollständig entfernt wird.
Die elektrischen Zahnbürsten haben den Vorteil, in einer vernünftigen Zeit (2 Minuten) ein wirkungsvolles Putzen zu erreichen.
Es existieren 2 Arten elektrischer Zahnbürsten:
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Elektrorotierende Zahnbürsten: Der Bürstenkopf ist rund und dreht sich sehr schnell schwingend über die eigene Achse und entfernt so den Zahnbelag in Rekordzeit.
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Sonische Zahnbürsten: Der Bürstenkopf hat die Form einer manuellen Zahnbürste und vibriert. Die Vibrationen helfen, den Zahnbelag effizient zu entfernen.
Für die Wahl einer passenden Zahnbürste wenden Sie sich an Ihren Zahnchirurgen.
Welche Zahnbürste Sie auch immer wählen, ist es wichtig, sich die Putztechnik von Ihrem Zahnarzt zeigen zu lassen. Zur Vervollständigung der Zahnreinigung verwenden Sie noch Zahnseide oder Interdental-Sticks.
Das Fluor
WELCHE ROLLE SPIELT DAS FLUOR
Das Fluor stärkt den Zahnschmelz und hilft die Kariesbildung zu bekämpfen.
Der mit Fluor geschützte Zahnschmelz löst sich im säurehaltigen Umfeld weniger schnell auf. Die Säure wird nach jeder Mahlzeit durch Bakterien gebildet.
Der Zahnschmelz besteht aus Kristallen, Hydroxid-Apatite genannt. Der mit Fluor versehene Zahnschmelz weist Fluor-Apatit-Kristalle auf. Der Hydroxid-Apatit löst sich bei einem pH von 5,5 auf. Der Fluor-Apatite löst sich bei einem pH von 4,6 auf (säurehaltiger).
(pH-Wert neutral liegt bei 7. Je tiefer der pH-Wert, je säurehaltig ist er)
Obwohl das Fluor hilft, die Karies zu bekämpfen, kann es diese nicht vollständig beseitigen. Es ist deshalb sehr wichtig, die Häufigkeit der Mahlzeiten sowie die Einnahme zuckerhaltiger Nahrungsmittel einzuschränken. Die Putztechnik der Zähne muss effizient sein.
IST DAS FLUOR GEFÄHRLICH?
Sinnvoll eingesetzt ist Fluor nicht gefährlich, hat jedoch eine positive Wirkung auf die Zähne.
Fische, Meeresfrüchte, The und einige Mineralwasser enthalten Fluor. Deren tägliche Konsum in kleinen Mengen ist für die Gesundheit risikolos.
| Täglich empfohlene Menge Fluor in mg | |
|---|---|
| Kinder von 0 bis 6 Monate | 0,1 |
| Kinder von 6 Monate bis 1 Jahr | 0,2 |
| Kinder von 1 bis 3 Jahren | 0,5 |
| Kinder von 4 bis 8 Jahren | 1 |
| Kinder von 9 bis 13 Jahren | 2 |
| Jugendliche von 14 bis 18 Jahren | 0,1 |
| Frauen | 2 |
| Männer | 2,5 |
| Schwangere und stillende Frauen | 2 |
A.Martin et al. « Apports nutritionnels conseillés pour la population française » Ed Lavoisier, Tec&Doc.2001
Das eingenommene Fluor kann sich nur bei Kindern in die sich bildenden Zahnkeime integrieren und die Zähne schützen. Bei Erwachsenen funktioniert dies nicht mehr.
WO BEKOMME ICH FLUOR FÜR DEN SCHUTZ MEINER ZÄHNE?
Fluor findet man in Zahnpasten, fluorisierte Mundbäder oder Gels und Lacke. Diese werden nicht geschluckt, sondern lokal auf die Zähne aufgetragen. Die Schutzschicht mit Fluor ist sehr dünn (ca. 6 Mikrometer). Studien haben gezeigt, dass die Zähne sich um 3 Mikrometer pro Tag abnützen. Deshalb muss das Fluor regelmässig aufgetragen werden, damit der notwendige Schutz gewährleistet ist.
Die einfachste Methode, ihre Zähne zu schützen, ist das tägliche Benutzen einer Zahnpasta mit Fluor.
Der Detailhandel verkauft Zahnpasten für Erwachsene mit einem Fluorgehalt von 1000 bis 1500ppm (d.h. 1 bis 1,5mg Fluor pro Gramm Zahnpasta). Zahnpasten mit einem Fluorgehalt von bis zu 2500ppm (d.h.2,5mg Fluor pro Gramm Zahnpasta) sind in Apotheken erhältlich.
Kleine Kinder, die noch nicht gut ausspucken können, müssen ihrem Alter angepasste Zahnpasten mit weniger Fluorgehalt benutzen, damit sie die empfohlene Dosis durch Schlucken der Zahnpasta nicht überschreiten.
BILDET FLUOR FLECKEN AUF DEN ZÄHNEN?
Früher kam es oft vor, dass man Kindern für die Stärkung ihrer Zähne Fluortropfen oder -tabletten gab. Oft bildeten sich dadurch weisse oder braune Flecken (Dentalfluorose) auf den definitiven Zähnen. Diese Flecken waren auf einen zu hohen Fluorkonsum während des Zahnaufbaus zurückzuführen. Die Kinder nahmen zusätzlich noch über andere Lebensmittel, Mineralwasser, Fluorsalze, Fluorzahnpasten etc. zu viel Fluor auf.
Aktuell werden Fluortropfen oder -tabletten nur in Spezialfällen empfohlen. Den Kindern werden meistens keine mehr verabreicht.
Heute werden Fluore mit lokaler Anwendung empfohlen. Sie werden auf die Zähne mittels Zahnpasta und Fluorlacke aufgetragen und nicht geschluckt. Diese integrieren sich in die sich bildenden Zahnkeime und schützen nur die bereits bestehenden Zähne im Mund. So können sich keine Flecken (Dentalfluorose) auf den Zähnen bilden.
Die kleinen Kinder spucken nicht alle Zahnpasta aus , sondern schlucken eine kleine Menge davon. Deshalb enthalten Zahnpasten für Kinder einen kleineren Fluoranteil als Zahnpasten für Erwachsene.
Kaufen Sie deshalb Zahnpasten dem Alter der Kinder angepasst.
Tragen Sie wenig Zahnpasta auf die Zahnbürste Ihres Kindes auf:
- Kinder unter 3 Jahren: 1 Reiskorn grosse Portion 1 Mal pro Tag
- ab 3 bis 6 Jahren: 1 Reiskorn grosse Portion 2 Mal pro Tag
- über 6 Jahren: 1 Erbsen grosse Portion 2 bis 3 Mal pro Tag
Achten Sie auf das Wasser, welches Ihr Kind trinkt: kaufen Sie für sie mineralarmes Wasser. Die Zusammensetzung ihres Trinkwassers kann auf der Gemeinde angefragt werden,
Bruxismus
6 bis 20% der Erwachsenen knirschen mit den Zähnen oder beissen sie zusammen.
WOHER KOMMT DIES?
Normalerweise kommen die Zähne der oberen und unteren Zahnreihen nur beim Kauen und beim Schlucken des Speichels zusammen in Kontakt. Dies passiert im Ganzen durchschnittlich ca. 20 Minuten pro Tag.
Einige Personen beissen ihre Zähne infolge von Stress während mehrerer Stunden pro Tag und in der Nacht, meistens unbewusst für die Hälfte dieser Personen, zusammen. Andere Personen knirschen vor allem nachts ganz unbewusst mit ihren Zähnen. Dieses Zähneknirschen nennt man auch Bruxismus.
WER IST DAVON BETROFFEN?
In der Regel sind gestresste und an Aengste leidende Personen betroffen. Oft lösen schockartige Ereignisse, wie Stellenverlust, Todesfall oder Trennung, das Zähneknirschen aus. Introvertierte Personen scheinen ebenfalls betroffen. Es handelt sich um eine Art Verarbeitung der Emotionen.
WELCHE SIND DIE FOLGEN DES BRUXISMUS?
Das Zähneknirschen führt zu abnormaler und vorzeitiger Abnutzung der Oberflächen der Zähne, die zusammen in Kontakt kommen. Dies kann die Ablösung des Zahnfleisches vom Zahn und die Erosion der Wurzel bewirken. Die freigelegte Wurzel reagiert dann empfindlich auf Wärme und Kälte. Der durch den Bruxismus entstandene Druck kann sogar bei gesunden Zähne Risse & Brüche verursachen. Wenn nichts gegen das Zähneknirschen unternommen wird, kann der Zahnschmelz vollständig schwinden.
Als Folge vergeht das Dentin (Zahnbein). Die Pulpa (Zahnmark), welche Nerven enthält, wird freigelegt. Sie ist folglich zahlreichen äusseren Angriffe ausgsetzt. Durch die Abnutzung reduziert sich die Höhe der Zähne. Das Verhältnis zwischen Ober-und Unterkiefer wird gestört. Durch diese Okklusionsstörung verschiebt sich die natürliche Stellung des Oberkiefers zum Unterkiefer. Das Kinn gleitet markant nach vorne.
WORAN ERKENNE ICH, DASS ICH AN BRUXISMUS LEIDE?
Die im gleichen Zimmer schlafende Person wird sich über den Lärm des Zähneknirschens beklagen. Beim Aufwachen kann man Schweregefühle und Schmerzen wie beim stundenlangen Kaugummikauen haben. Die Kiefermuskulatur und die Kiefergelenke funktionieren als Folge des Bruxismus nicht mehr einwandfrei.
Beim Betrachten des Gesichtes des Patienten stellt man eine Grössenzunahme einiger Kaumuskeln fest. Das Gesicht nimmt eine trapezartige Form an. Die Schmerzen können sich auf den Hals, Kopf und Rücken ausweiten.
DIE BEHANDLUNG
Damit sich die betroffenen Patientinnen und Patienten während des Tages daran denken, ihre Zähne nicht zusammenzubeissen, können sie an verschiedenen Stellen an ihrem Arbeitsplatz z.B. farbige Punkte anbringen. Diese helfen ihnen, sich entsprechend zu entspannen.
Nachts können nur eingesetzte Schienen helfen, ihre Zähne zu schützen. Diese Schienen existieren in verschiedenen Arten. Sie werden mit Abdrücken im Zahnlabor nach Mass angefertigt. Die Schienen schützen die Zähne, die Kronen und Brücken. Somit werden ebenfalls Brüche von Prothesen verhindert.
In gewissen schwerwiegenden Fällen muss Botulinum Toxin in die Kaumuskulatur injiziert werden, damit der Bruxismus markant reduziert wird.
Die Hypnose ist eine weitere Behandlungsmöglichkeit. Diese wirkt auf die emotionellen Faktoren ein, die den Bruxismus auslösen können. So kann Ihr Unterbewusstsein wieder lernen, dass es besser für Ihre Gesundheit ist, die Zähne nicht zu beschädigen. Es handelt sich nicht um eine Psychotherapie.
Zahnsteinentfernung
Der Zahnbelag auf der Zahnoberfläche wird durch die Zahnsteinentfernung abgetragen.
Die Prophylaxe ist ein umfassendes Verfahren, mit dem Ziel, die krankheitserregende Mundflora, die für Mund- und Zahnkrankheiten (Karies, Zahnfleischschwund) verantwortlich ist, zu desorganisieren. Somit wird die Gesundheit des gesamten Mundes aufrechterhalten.
Die Prophylaxe besteht aus mehreren Etappen:
- Zahnsteinentfernung auf der Oberfläche der Zähne, auf Prothesen und unterhalb des Zahnfleisches
- Entfernung des bakteriellen Zahnbelages
- Sanftes Polieren der Oberfläche der Zähne und Prothesen: somit schränkt dies die Haftung der Bakterien ein und begünstigt die Zirkulation des Speichels auf den Oberflächen. Der Speichel kann somit seine Rolle als natürlichen Schutz der Zähne wahrnehmen.
- Desinfizierung zwecks Sanierung des Zahnfleisches
- Auftragen von Fluor zwecks Verstärkung des Zahnschmelzes gegen Säure der Bakterien. Ziel ist die Risikominderung für das Entwickeln von Karies oder Befall von Zahnfleischkrankheiten. Somit kann ebenfalls die Lebensdauer von Kompositen, Inlays/Onlays und Prothesen (Implantate, Kronen) verlängert werden. Diese Vorteile hat der Schwedische Zahnchirurg Axelsson bewiesen, indem er eine Gruppe von Patienten während 30 Jahren begleitet hat. (“The long- term effect of a plaque control program on tooth mortality, caries and periodontal disease in adults. Result after 30 years of maintenance” Axelsson P et al. J Clini Periodontal. 2004)
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Welches ist der Zusammenhang zwischen Mund-Zahnerkrankungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen?
Die Gesundheit Ihres Zahnfleisches beeinflusst den Zustand Ihrer Arterien
Laut jüngster Studien besteht eine enge Verbindung zwischen dem Vorhandensein von Bakterien im Mundbereich, die für die Parodontose (Entzündung des Zahnhalteapparates) und Ausdehnung der Arterien (Arteriosklerose), welche wiederum für Herzinsuffizienz, Herzinfarkt, Schlaganfall und Niereninsuffizienz verantwortlich sind. Deshalb ist es sehr wichtig und empfehlenswert, einen gesunden Mund aufrechterzuhalten, und im Falle einer bereits bestehenden Parodontose, diese zu behandeln.
Sorge für Ihren Mund zu tragen, heisst auch Sorge für Ihre kardio-vaskulären Gesundheit zu tragen!
Endokarditis-Risiko (Herzinnenhautentzündung)

Eine Herzinnenhautentzündung greift die Herzklappen an und kann tödlich sein. Sie entsteht durch den Eintritt von Bakterien via Verletzungen in den Organismus und weiter über die Blutzirkulation ins Herz.
Die Mund- und Zahninfektionen, welche durch Karies oder Parodontitis entstanden sind, ermöglichen den besten Eintritt der Bakterien in Ihren Blutkreislauf. Diese Erkrankungen sind die ersten Verantwortlichen für Herzinnenhautentzündungen (30% der Endokarditis stammt von Keimlingen aus dem Dentalbereich).
Wenn Sie Herzklappenprothesen tragen, bereits eine Endokarditis erlitten haben oder an einer angeborenen Herzkrankheit mit Shunt leiden, unterliegen Sie einem erhöhten Risiko einer Herzinnenhautentzündung-Erkrankung. Die Einhaltung einer rigorosen Mund- und Zahnhygiene ist massgebend, um die Risiken einer Infektion einzuschränken.
Die HAS (Haute Autorité de Santé) hat Empfehlungen für risikolose zahnärztliche Behandlung für Personen mit erhöhtem Endokarditis-Risiko herausgegeben. Gewisse Behandlungsarten sind verboten. Es dürfen keine mehrwurzligen Zähne (Backenzähne, wie auch Vorderbackenzähne) oder Zähne mit abgestorbenem Nerv behandelt werden. Das heisst, wenn Sie eine Karies nicht behandeln lassen, und diese den Nerv erreicht, muss der Zahn herausgezogen werden. Deshalb ist es sehr empfehlenswert, alles zu unternehmen, um das Bilden von Karies zu vermeiden und beginnende Schädigungen sofort zu behandeln.
Was kann präventiv unternommen werden?
Eine ausgewogene Ernährung ohne Zusatz von Zucker und ohne Naschen zwischen den Malzeiten hilft das Risiko von Kariesbildung einzuschränken. Ein effizientes Zähneputzen mindestens 2 Mal pro Tag und idealerweise nach jeder Mahlzeit bekämpft Karies- erkrankungen und Parodontitis. Dies sind unumgängliche Massnahmen, Ihren Mund in guter Gesundheit zu erhalten und Komplikationen zu vermeiden.
Mund- und zahnärztliche Kontrollen sind entscheidend, damit Krankheiten frühzeitig erkannt und behandelt werden können und das Gleichgewicht in Ihrem Mund wiederhergestellt werden kann. Anschliessend müssen Kontrollen und prophylaktische professionelle Zahnreinigungen 1 bis 2 Mal jährlich erfolgen; bei nicht stabiler Parodontitis sogar öfters.
Vorsorgemassnahmen beim Zahnarzt
- Informieren Sie Ihren Zahnarzt über Ihre Erkrankungen, geben Sie ihm Ihre Medikamentenliste und die Koordinaten Ihres Kardiologen.
- Je nach Ihrer Erkrankung und der Art der zahnärztlichen Behandlung könnte die Einnahme eines Antibiotikums notwendig sein. Ihr Zahnarzt wird dies mit Ihrem Kardiologen evaluieren.
- Unterbrechen Sie keine laufenden anti-koagulierende Behandlungen ohne Verordnung Ihres Arztes!
- Ein Blutungsrisiko während einer zahnärztlichen Behandlung ist viel kleiner als thromboembolische Folgen bei einem nicht verordneten Unterbrechen einer Medikamenteneinnahme. Ihr Zahnarzt wird nach einer Intervention Massnahmen für eine effiziente Blutstillung ergreifen können.
- Ebenfalls ist es sehr wichtig, stresslos zu Ihrem Zahnarzt zur Behandlung zu gehen. Zögern Sie nicht, uns Ihre Aengste mitzuteilen. Fühlen Sie sich zuversichtlich und komfortabel während der Behandlung. Ein gutes Verhältnis zum zahnärztlichen Team ist entscheidend. Es gibt darum Techniken, wie bewusste Ruhigstellung oder Hypnose, die Ihnen helfen können. Es ist empfehlenswert nicht mit leerem Magen oder übermüdet die Behandlung anzutreten.
Diabetes
Leiden Sie an Diabetes? Natürlich wissen Sie, dass Sie Ihren Zuckerstand, Ihre Augen und Füsse, etc. beobachten müssen. Sind Sie sich bewusst, dass Ihre Zähne ebenfalls überwacht werden müssen?
Ihr Diabetes hat einen Einfluss auf die Gesundheit Ihres Mundes.
Ihr Mund hat ebenfalls eine Auswirkung auf das Gleichgewicht Ihres Diabetes!

Wieso begünstigt der Diabetes Zahn- und Mundkrankheiten?
Mehrere Veränderungen erscheinen im oralen Bereich, wenn Sie Diabetiker/In sind. Entsprechend höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Beschwerden im Zahn- und Mundbereich auftreten können.
Ihr Mund kann trockener werden
Weniger Speichel wird produziert, welcher ebenfalls eine viskosere Konsistenz haben kann. Der Speichel erfüllt seinen schützenden Auftrag gegen den Zahnbelag nicht mehr genügend. Der Zahnstein kann sich in grösseren Mengen auf die Zähne ablegen. Im Falle einer Ueberzuckerung intensiviert sich die orale Trockenheit.
Ihr Speichel kann zuckerhaltiger werden
Das heisst: Zucker + Zahnbelag = Säure. Die Säure löst die harte Textur Ihrer Zähne auf. Das Risiko einer Kariesbildung erhöht sich. Zucker in grösseren Mengen begünstigt ebenfalls den Befall anderer Mikroorganismen, wie Pilze (Risiko einer oralen Mykose).
Veränderung der Abwehrzellen (Immunität)
Sie werden anfälliger auf Infektionen, wie Zahnfleischentzündungen, Parodontose (Lösung des Zahnfleisches von Ihren Zähnen). Die Parodontose ist die sechste Komplikation des Diabetes. Personen mit Diabetes tendieren zu vermehrtem Verlust des Kollagens, was die Parodontose beschleunigt. Der Diabetes verursacht die Entzündung der Blutgefässe, folglich reduziert dies die Durchblutung der winzigen Kapillaren des Zahnfleisches. Entsprechend schadet dies der Ernährung des Zahnfleisches und verzögert deren Genesung. Die Vernarbung verzögert sich. Dies erklärt, wieso eine Parodontose schneller fortschreitet, wenn Sie an Diabetes leiden, und wieso diese schwieriger ist zu stabilisieren.
Wie beeinflussen die Zahn- und Munderkrankungen den Diabetes?
Zahn- und Mundinfektionen können den Blutzuckerspiegel ins Ungleichgewicht bringen. Dieses seinerseits erhöht das Risiko, die Mundinfektionen zu verschlimmern. Es entsteht ein Teufelskreis!
Unbehandelte Karies und entzündetes Zahnfleisch sind willkommene Angriffsstellen für Bakterien. Diese werden von Ihrem Mund in Ihre Blutbahn eindringen und können somit andere Organe infizieren.
Was kann präventiv getan werden?
Die wichtigste Massnahme ist die stetige Kontrolle Ihres Blutzuckers in Zusammenarbeit mit Ihrem Hausarzt oder Endokrinologe.
Bei Personen, bei welchen der Diabetes stabil ist, verhält sich das Zahnfleischgewebe fast normal. Bei Personen mit einem Ungleichgewicht des Diabetes ist der Knochenschwund besonders gravierend.
Eine ausgewogene Nahrung und ein effizientes Zähneputzen mindestens 2 Mal pro Tag, idealerweise nach jeder Mahlzeit, sind die unumgängliche Voraussetzung für eine gute Pflege Ihres Mundes, um Ihre Gesundheit zu wahren und Komplikationen zu vermeiden. Meiden sie ebenfalls Zwischenmalzeiten und zusätzlichen Zucker!
Regelmässige Kontrollen sind sehr wichtig, um Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und diese entsprechend behandeln zu können.
Deshalb sind prophylaktische professionelle Zahnreinigungen und Kontrollen alle 6 Monate, öfters falls nötig (z.B. bei Zahnfleischschwund), unerlässlich.
Vorsichtsmassnahmen beim Zahnarzt
Sollte Ihr Diabetes nicht stabil sein, sind einige Vorsichtsmassnahmen vor einer Zahnbehandlung oder prophylaktischen Zahnreinigung einzuhalten.
Der Zahnarzt wird Ihnen eine Antibio-Prophylaxie Flash, d.h. die Einnahme einer einzigen Antibiotikadosis 1 Stunde vor Ihrem Zahnarzttermin verschreiben. Der Diabetes beeinflusst die Qualität der Vernarbung (Beeinträchtigung der Blutkapillaren). Das Risiko einer Infektion durch Veränderung des Immunsystems wird erhöht. Das vorher eingenommene Antibiotika wird Sie dagegen schützen und eine Bakteriämie (Einschwemmung von Bakterien in den Blutkreislauf) verhindern.
Ein Mund in bester Gesundheit
Mit einem gesunden Mund fühlen Sie sich wohl, können frei lächeln, ohne Mundgeruch ungehemmt in die Nähe Ihrer Liebsten herankommen sowie ohne Zahn- und Zahnfleischschmerzen essen. Ihr Mund ist der Spiegel Ihrer Gesundheit: er widerspiegelt und beeinflusst Ihre allgemeine Gesundheit und Ihr Wohlbefinden.
Einige Merkmale für den guten Gesundheitszustand Ihres Mundes:

- Das Zahnfleisch ist rosa und blutet nicht,
- Die Oberfläche der Zähne ist einwandfrei (keine Abnutzungen durch Zähneknirschen, übermässigem, traumatischem Zähneputzen, Säure oder Karies),
- Sie empfinden keine Schmerzen beim Essen und Zähneputzen
Einige Anzeichen können Sie auf eventuelle mundgesundheitliche Probleme aufmerksam machen: Empfindliche Reaktionen auf Kälte/Wärme/Süssigkeiten, Anormale Verfärbung der Zahnoberfläche, Blutungen beim Zähneputzen oder spontane Blutungen, Schlechter Mundgeruch… Eine zahnmedizinische Kontrolle ermöglicht eine Diagnose, um Ihnen entsprechende Lösungen vorzuschlagen.
Wenn ich nichts Anormales empfinde, muss ich nicht zum Zahnarzt gehen!
Dennoch können gewisse Beschwerden zunächst unerkannt bleiben. Einige beginnende, noch schmerzlose Karies sind nur mittels Röntgenbilder erkennbar. Der Zahnarzt hat ebenfalls andere Möglichkeiten, um Ihr Mund detailliert zu untersuchen, z.B. leistungsstarke Operationslampe, optische Hilfsmittel, Kamera mit hoher Beleuchtungsstärke, etc. Je früher Zahnbeschwerden erkannt werden, desto weniger schwerwiegend die Schäden und desto minimal-invasiver deren Behandlungen sein werden.
Des Weiteren kann Ihnen Ihr Zahnarzt aufgrund Ihres Profils (Alter, Gesundheit, Familiengeschichte, Essensgewohnheiten, Lebensrhythmus…) individuelle Ratschläge erteilen und eine prophylaktische Behandlung durchführen, um die Gesundheit Ihres Mundes aufrechtzuerhalten.
Ihr Zahnarzt ist Ihr Partner zur Erhaltung der Gesundheit Ihres Mundes!
Schwangerschaft und Prävention von Zahn- und Mundkrankheiten
Wie wird sich mein Mund während der Schwangerschaft verändern?

Veränderungen des Zahnfleisches
Die Schwangerschaftshormone können eine Ueberreaktion des Zahnfleisches bei Vorhandensein von Zahnbelag bewirken. Das Risiko einer Zahnfleischentzündung erhöht sich dadurch. Das Zahnfleisch wird rot und schwillt an. Es kann spontan oder beim Zähneputzen zu Blutungen kommen.
Manchmal löst es eine Schwangerschafts-Epulis aus. Es bilden sich kleine Knötchen in Ihrer Mundschleimhaut oder zwischen den Zähnen. Diese Knötchen sind meistens harmlos und verschwinden nach der Niederkunft. Falls diese grösser werden und Sie beim Essen stören, zögern Sie nicht, Ihren Zahnchirurgen aufzusuchen.
Welche sind die Gefahren für meine Zähne?
Gewisse Beschwerden einer Schwangerschaft können einen Einfluss auf die Gesundheit Ihrer Zähne haben.
Die Säure: Bei Erbrechen (kann vor allem am Anfang der Schwangerschaft auftreten) und später bei gastrischem Reflux (Sodbrennen), welches durch Druck Ihres Kindes auf Ihren Magen entstehen kann, kommen die Zähne mit Säure in Kontakt. Dadurch löst sich die Oberfläche der Zähne auf. Diese reagieren dann sensibler auf Wärme und Kälte.
Wenn sie öfters an Erbrechen und Sodbrennen leiden, können Dentalerosionen entstehen, d.h. der Zahnschmelz baut sich ab und kann nicht mehr rückgängig gemacht werden.
Aenderung der Essensgewohnheiten: Oft ändern sich die Essgewohnheiten während einer Schwangerschaft. Sei es wegen Uebelkeiten, die Sie zu kleineren und dafür mehreren Mahlzeiten zwingen, oder sei es wegen grösserem Hunger sowie Naschen zwischen den Mahlzeiten. Diese neuen Gewohnheiten sind gefährlich für die Gesundheit Ihrer Zähne. Vor allem dann, wenn diese Nahrungsmittel zucker- und säurehaltig sind. Demzufolge sind Sie einem erhöhten Risiko für Zahnkaries ausgesetzt.
Erschwertes Zahnputzen: lUebelkeiten können das korrekte Bürsten Ihrer Zähne hindern. Die Zahnbürste kann beim Putzen der Weisheitszähne zu Würgereflex führen. So kann der Zahnbelag nicht vollkommen entfernt werden. Das Risiko einer Zahnfleischentzündung und der Bildung von Karies nimmt zu. Dies ist ein Teufelskreis!
Uebermässiger Speichelfluss
Sie werden feststellen, dass Sie während der Schwangerschaft einen höheren Speichelfluss als gewöhnlich haben werden. Diese Hypersalivation mag unangenehm und störend sein, ist aber harmlos. Es bestehen keine Behandlungsmöglichkeiten. Nach der Niederkunft verschwindet dieser exzessive Speichelfluss wieder.
Kann die Gesundheit meines Mundes die Gesundheit meines Kindes beeinflussen?
Studien haben ergeben, dass die Krankheit Parodontitis (Zahnfleischschwund) einen Einfluss auf das Risiko einer Frühgeburt hat. Deshalb ist es wichtig, eine Parodontitis frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, bevor eine Schwangerschaft eingegangen wird. Sollte sich eine Diagnose während der Schwangerschaft stellen, wird Ihr Gynäkologe Sie ärztlich betreuen.
Was kann vorbeugend unternommen werden?
Wenn Sie eine Schwangerschaft planen, gehen Sie idealerweise vor der Schwangerschaft für eine Zahnkontrolle zu Ihrem Zahnarzt, damit eventuelle Probleme frühzeitig erkannt und behandelt werden können. Ernähren Sie sich ausgewogen und meiden Sie süsse und säurehaltige Speisen. Häufiges Naschen zwischen den Mahlzeiten sollten Sie ebenfalls unterlassen.
Putzen Sie Ihre Zähne mit einer weichen Zahnbürste mit sanfter Massage des Zahnfleisches mindestens 2 Mal pro Tag, idealerweise nach jeder Mahlzeit. Benutzen Sie eine Zahnpaste mit Fluor, um den Zahnbelag zu schützen. Sollten Sie beim Putzen Uebelkeiten empfinden, wählen Sie Zahnbürsten mit kleinem Kopf und eine Zahnpaste mit neutralem Geschmack! Nach eventuellem Erbrechen oder Sodbrennen sollten Sie Ihre Zähne nicht sofort putzen, da diese durch die Säure empfindlicher sind. Spülen Sie idealerweise Ihr Mund mit einem Fluor- Bad oder mindestens mit Wasser. Ihr Speichel wird den Säuregehalt reduzieren und Ihre Zähne remineralisieren.
Darf ich während meiner Schwangerschaft zum Zahnarzt gehen?
Selbstverständlich! Dies ist sogar empfehlenswert! Sollten Sie vor Ihrer Schwangerschaft keine Kontrolle bei Ihrem Zahnarzt gemacht haben, holen Sie dies nach. Wenn keine Zahn- und Mundkrankheiten festgestellt wurden, empfiehlt sich eine prophylaktische Reinigung der Zähne für Ihre Mundhygiene während Ihrer Schwangerschaft.
Zahnmedizinische Behandlungen während einer Schwangerschaft sind möglich, idealerweise zwischen dem 4. und 8. Monat. Falls notwendig, kann Ihr Zahnarzt auch lokale Anästhesien tätigen sowie auch eventuell nötige Röntgenbilder mit Hilfe einer speziellen Schürze erstellen, ohne die Gesundheit des Kindes zu gefährden. Somit können Karies und Zahnschmerzen auch während der Schwangerschaft behandelt werden. Sollte die Einnahme von Medikamenten nötig sein, wird Ihnen Ihr Zahnarzt Medikamente verordnen, die für eine Schwangerschaften risikolos sind. Komplexere und längere Behandlungen sollten nach Ihrer Niederkunft erfolgen.
Zahn und Mundprophylaxe
« Was ist Prophylaxe…? » Die Prophylaxe ist die Gesamtheit der Möglichkeiten, eine gute Gesundheit zu bewahren. Die Grundsatzidee ist nicht nur Krankheiten zu heilen, sondern ihr Auftreten zu verhindern. Beschwerden des Zahnfleisches, der Karies, Zahnabnutzung durch Zähneknirschen, traumatischen Zahnbürsten oder Zahnschmelzabnutzung durch Säuren (Nahrungsmittel, Reflux…) können vermieden werden.
Wie verläuft eine vom Zahnarzt begleitete Prophylaxe?

In einem ersten Schritt wird eine allgemeine Analyse des Gesundheitszustandes Ihres Mundes erstellt. Eventuelle Beschwerden werden behandelt, um das Gleichgewicht der Mundhöhle wiederherzustellen.
Parallel dazu müssen Massnahmen zur Prävention, die Ihrem persönlichen Profil (Alter, Gesundheitszustand, Erbfaktoren, Ernährung, Lebensrhythmus, Speichel- und Bakterientest) getroffen werden.
Eine professionelle Zahnreinigung mindestens 1 bis 2 Mal (eventuell mehrmals) pro Jahr ist notwendig, um Ihre Zahngesundheit zu erhalten. Diese Zahnreinigung, welche auf sanfte Weise erfolgt, hilft die für Mund- und Zahnkrankheiten verantwortlichen Bakterien zu eliminieren. Durch eine anschliessende Politur wird die Oberfläche Ihrer Zähne glatt, wehrt somit neue Bakterien ab und begünstigt eine gute Speichelzirkulation für die natürliche Abwehrrolle des Speichels. Eine zusätzliche Desinfektion des Zahnfleisches, ein Auftragen von Fluor zur Stärkung des Zahnschmelzes gegen Säure und Bakterien sowie eine Dentalversiegelung (sealents) können zur Vervollständigung der Reinigung beitragen.
Die Zahn- und Mundprophylaxe verringert massgeblich das Risiko der Kariesbildung oder der Zahnfleischerkrankungen. Die Lebensdauer von Kompositen, Inlays/Onlays, Prothesen wie Implantate und Kronen wird somit verlängert. Diese Vorteile hat der schwedische Zahnchirurg Axelsson bewiesen, indem er eine Gruppe von Patienten während 30 Jahren begleitet hat. («The long-term effect of plaque control program on tooth mortality, caries and periodontal disease in adults. Results after 30 years of maintenance» Axelsson P et al. J. Clini Periodontal. 2004).
